Zeitachse
948 Erste urkundliche Erwähnung von Zerbst als slawischer Gau "Cierwisti" in der Gründungsurkunde des Bistums Brandenburg durch Otto I. (912-973) 1008 Erwähnung von Zerbst als "urbs Zerwisti" in der Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg (975-1018), die davon berichtet, daß der Polenherzog Boleslav Chrobry durch die befestigte Siedlung Zerbst zieht und Bürger wegführt 1196 Erwähnung von Zerbst als bedeutender Burgward 13. Jhd. Erste Stadtbefestigungen - Vorläufer der heute noch erhaltenen Stadtmauer 1209 Aus der Burgsiedlung und einer an den Handelsstraßen enstandenen Marktsiedlung wächst die Stadt Zerbst zusammen. 1213 erste Erwähnung der Siedlung Ankuhn 1214 erste ortseigene Münze unter den Herren von Alsleben 1215 Bischof Balduin von Brandenburg weiht die Bartholomäikirche 1235 erster Nachweis eines Franziskanerklosters am Weinberg 1253 die Markgrafen von Brandenburg übernehmen die Herrschaft über Zerbst 1259 Zollfreiheit durch Richard III. 1291 erstmals genannte Befestigung des Marktbereiches und der Breite 1294 Zerbst erhält die Münzfreiheit 1298 Umzug des Nonnenklosters aus dem Ankuhn in eine Anlage am späteren Frauentor erste urkundliche Erwähnung des Stadtwappens 14. und 15. Jhd. Blütezeit der Stadt Zerbst, sie wird zu einer der bedeutendsten Städte in Mitteldeutschland. Von der Bedeutung zeugt noch heute die Ruine der St. Nikolaikirche, einer der größten gotischen Hallenkirchen in unserem Gebiert. Der Reichtum kommt vor allem vom umfangreichen Gemüseanbau und der Bierbrauerei. 1307 Graf Albrecht I. von Anhalt wird Stadtherr von Zerbst; seit dieser Zeit ist Zerbst in askanischem Besitz 1308 Roßlau wird von Zerbst erworben. Damit entwickelt es sich zum wichtigsten Elbübergang in der Hand der askanischen Fürsten 1308 die Burg Zerbst kommt in den Besitz der Grafen von Anhalt 1380 Bau eines Rathauses auf dem Holzmarkt 1385 erste Nennung eines Rolandes auf dem Marktplatz 1390 Gründung des Augustinerklosters Am Plan 1397 Bau des Mauerturms "Kiekinpott" 1397 erste urkundliche Erwähnung der Schützengilde 1403 erste Erwähnung der Statue der "Butterjungfer" 1430-35 Schließung des Stadtmauerringes in seiner heutigen Länge von 4,2 km mit fünf Stadttoren, von denen heute noch drei erkennbar sind. 1432 der "Dicke Turm", bis dahin Wachturm der Burganlage, wird als Glockenturm der Bartholomäikirche verwendet 1445 Errichtung eines Rolands aus Stein 1465 Erwähnung des heutigen Stadtwappens 1480 fürstliche Stadtordnung durch Fürst Magnus 1503 erste Kram-, Vieh- und Pferdemärkte 1506 schwere Feuerbrunst zerstört ein Drittel der Stadt 1522 Luther predigt im Augustinerkloster und in der Stadt. In der Folgezeit werden drei Klöster der Stadt aufgelöst, die Kirchen reformiert. Als eine der ersten Städte Deutschlands tritt Zerbst zur Reformation über. 1522 Bau eines neuen Schützenhauses auf dem Schützenplatz 1525 Inventarisation im Frauentorkloster durch die Bürgerschaft 1526 Restürmung des Franziskanerklosters durch die Bürgerschaft Übernahme des reformierten Glaubens als erste Stadt nach Wittenberg 1531 Errichtung der Ratsapotheke, sie ist damit die erste in Anhalt 1537 das "Neue Haus" wird nach Entwürfen des Architekten Ludwig Binder gebaut 1540 Ludwig Binder erhält das Bürgerrecht 1542 Feuersbrunst in einigen Gebäuden des Frauentorklosters 1543 der Rat der Stadt erhält als Schenkung die dreibändige Pergamentbibel von Lucas Cranach d.J. 1547 Melanchthon hält sich in Zerbst auf 1566,1577 ungefähr 3000 Pesttote 1582 Gründung des "Gymnasiums illustre" als Landeshochschule Anhalts im Gebäude des ehemaligen Franziskanerklosters, es existierte bis 1798. Heute sind in diesem Gebäude das Gymnasium der Stadt und das Museum untergerbracht. 1595 der fürstliche Amtshauptmann Laurentius Biedermann erbaut sein Haus auf der Schloßfreiheit 1603 bei einer Landesteilung, die im wesentlichen vom Amtshauptmann Biedermann vorbereitet wurde, wird Zerbst neben Bernburg, Köthen und Dessau selbsständiges Fürstentum 1608 neue Schützenordnung durch Fürst Rudolf von Zerbst 1610 Erweiterung des Rathauses 1626 Erstürmung von Zerbst durch die Truppen Ernst von Mansfelds, im gleichen Jahr Stadtbesetzung durch Wallenstein Große Pestepidemie mit ungefähr 2000 Toten 1636,1637 weitere Pestepidemie mit ungefähr 2500 Toten 1647 Schaffung der heute auf dem Markt stehenden "Butterjungfer" 1667 gehört der friesische Landkreis Jever zu Zerbst 1681 Beginn der Erbauung des Schlosses durch den Niederländer Ryckwaert Weiterbau unter anderem durch Simonetti und Knobelsdorff 1683 Bau der Trinitatiskirche durch C Ryckwaert 1690 Eröffnung des Kurbrandenburgischen Staatspostamtes 1722 war Johann Friedrich Fasch (1688 - 1758) hochfürstlicher anhaltischer Hofkapellmeister in Zerbst 1736 Geburt des Komponisten Carl Friedrich Christian Fasch, des Begründers der Berliner Singakademie und Sohnes von Johann Friedrich Fasch 1744 Die Prinzessin Sophie Friederike Auguste von Anhalt Zerbst wird mit dem russischen Thronfolger Peter III. verheiratet. 1747 Errichtung eines neuen Hauptwach - und Spritzenhauses auf der alten Kellerei (Schlosswache) 1762 Als Zarin Katharina II. besteigt sie selbst den Thron und regiert Rußland bis zu Ihrem Tode 1796. 1793 Tod des letzen Zerbster Fürsten, Friedrich August 1797 Fürst Leopold Friedrich Franz von Anhalt Dessau erhält durch Losentscheid am 28. Dezember die Stadt Zerbst 1806 Besetzung durch napoleonische Truppen 1813 Aufnahme und Betreuung tausender Verwundeter während der Befreiungskriege 1839 Einführung der allgemeinen Schulpflicht 1849 Eingemeindung der Stadt Ankuhn 1863 Zerbst wird an das Eisenbahnnetz angeschlossen, Eröffnung der Eisenbahnlinie Roßlau-Zerbst 1872 Gründung des Anhaltischen Staatsarchivs im Schloß 1874 Eröffnung der Eisenbahnlinie Zerbst-Magdeburg 1888 Gründung der Anhaltischen Landesbauschule Zerbst 1920 Eröffnung des Landesmuseums im Schloß 1925 Eröffnung der Zentralstelle für Biberforschung im Schloß 16. April 1945 Während eines alliierten Bombenangriffes versinken ca. 80% der Stadt, darunter fast der gesamte historische Stadtkern in Schutt und Asche. 1945-1989 Nach dem verheerenden Bombenangriff mußten über 4000 Wohnungen neu errichtet werden. In der Brüderstraße beginnt der Wiederaufbau der Stadt, mit dem Versuch, den Neubauten durch Integration von Fachwerkelementen einen historischen Charakter zu geben. Diese aufwendige Bauweise wurde bald durch die Anwendung der Plattenbauweise beendet. So entstanden die Wohngebiete Breite Straße / Fuhrstraße, Am Teufelstein und innerhalb des Stadtmauerringes das Wohngebiet Nord. 1949 1000-Jahr-Feier 1951 Umbau der ehemaligen Reithalle zur heutigen Stadthalle 1952 Einrichtung des Heimatmuseums im Francisceum 1955 erstmalig wiedererwachender Kontakt mit Jever in Friesland 1966 erste Kulturfesttage 1983 erste Johann-Friedrich-Fasch-Tage 1989 Nach der Wende und der deutschen Einheit entwickelt sich auch in Zerbst vielfältiges Handwerk und Gewerbe, die Stadt wird zunehmend von einem regen Geschäftstreiben geprägt. 1995 Eröffnung des Katharina-Museums (Katharina die Große) 1998 1050-Jahrfeier der Stadt Zerbst.
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